Wissen und Werte für eine digitale Zukunft
„Wertschöpfung durch Wertschätzung“ heißt das zentrale Leitmotto der Rudersberger Föhl Gruppe. Der zweite Pfeiler der Firmenphilosophie ist eine ehrgeizige Innovationspolitik, mit der sich das Familienunternehmen konsequent für eine digitale Zukunft aufstellt. Mit einer werteorientierten Weiterbildungsstrategie soll die Belegschaft zu notwendigen Veränderungen ermutigt und befähigt werden sowie gleichzeitig ein neues Verständnis von Lernen gewinnen.
In seinen vier Werken in Deutschland und China fertigt Föhl Druckgusskomponenten aus Zink, Kunststoff oder aus der Kombination beider Werkstoffe, die beispielsweise in Autos eingesetzt werden. Um seine führende Wettbewerbsposition zu sichern, stellt das Unternehmen hohe Ansprüche an die Führung und seine rund 700 Beschäftigten. Die Menschen werden konsequent zum Lernen und zur Veränderung aufgefordert, gleichzeitig aber auch umfassend betreut und gefördert.
Alle können und müssen dazulernen
„Wir gehen davon aus, dass Mitarbeiter, die sich wohlfühlen und sich entfalten können, auch besonders leistungsfähig sind “, betont Dr. Frank Kirkorowicz. Der Firmenchef ist von Haus aus Mediziner und hat sein besonderes Interesse an den Menschen in die Unternehmenskultur eingebracht. „Jeder hat Potenzial. Jeder ist bereit, Neues zu lernen. Wir sind eine lernende Organisation.“ sind die Leitlinien, an denen sich die firmeneigene Akademie orientiert. Sie wurde gegründet, um unter anderem die Digitalisierungsstrategie des Unternehmens zu begleiten. Unter anderem soll Wissen künftig genau dann bereitgestellt werden, wenn es die Mitarbeiter tatsächlich benötigen. Die Unternehmensleitlinien als zentralen Kompass in den Köpfen zu verankern, ist ein weiteres Ziel des Personalentwicklungskonzepts.
Erfolgreiche Veränderungen müssen in den Köpfen der Menschen beginnen
Erfolgreiche Veränderungen müssen immer in den Köpfen der Menschen beginnen. Im Rahmen von Schichtgesprächen und Freitagsrundgängen waren Geschäftsführung und Führungskräfte deshalb überall im Unternehmen unterwegs, um unsere Zukunftsvision und die damit verbundene Digitalisierungsstrategie persönlich vorzustellen und zu diskutieren.
Mit Hochdruck will die Führung das Unternehmen zur Smart Factory umbauen. Dazu hat sich Föhl im letzten Jahr komplett neu organisiert. Klassische Strukturen wurden aufgelöst und fünf agilen Wertströmen zugeordnet, denen die Kompetenzcenter im Betrieb zuarbeiten. Für die Mitarbeiter hatte das weitreichende Folgen: Ihre Rollen und Aufgaben änderten sich, sie bekamen neue Kollegen und Vorgesetzte und wurden teilweise auch räumlich versetzt. Um den Sinn und Nutzen dieser Veränderungen zu vermitteln, hat der Führungskreis von Föhl sehr viel Zeit in die Kommunikationsarbeit investiert.
Begleitend dazu wurde der Akademieleiter Bernhard Schanz in Zusammenarbeit mit der Personalabteilung beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, das die Belegschaft für die aktuellen Herausforderungen sensibilisieren und ihnen die dafür erforderlichen Kompetenzen vermitteln soll. Neben Seminaren zu spezifischen Gießerei-Themen stehen beispielsweise Workshops und E-Learning-Angebote zu Lean Management und Wertstrom, zu Industrie 4.0 und Digitalisierung sowie Informationsveranstaltungen zur Unternehmenspolitik und zu strategischen Projekten wie Smart Work Place und Smart Factory auf dem Programm.
Effizientes Lernen – am besten von den Kollegen
Seinen Weiterbildungsbedarf erhebt Föhl durch eine jährliche Befragung der Führungskräfte. Zusätzlich werden die Beschäftigten in den jährlichen Mitarbeiterdialogen und auch während des Jahres regelmäßig danach gefragt, was sie brauchen, um ihre Arbeit gut zu erledigen. Föhl bildet für jedes wichtige Thema ausgewählte Mitarbeiter als interne Trainer aus, die ihr Wissen anschließend an die Kollegen weitergeben. Außerdem werden spezielle „Digi-Scouts“ qualifiziert, die die Anwendung digitaler Technologien in den Wertstromteams vorantreiben sollen. Auf diese Weise soll die Belegschaft
ausdrücklich zu selbstverantwortlichem Lernen motiviert werden.
Die benötigten Fachkräfte selbst zu qualifizieren, ist Teil unserer Firmenphilosophie. Wir setzen auf eine Mischung aus Fachkompetenzen, Digitalisierungsthemen und Soft Skills und wollen darüber hinaus unsere Werte nachhaltig vermitteln. So werden auch unsere Lernmaterialien überwiegend von uns bei Föhl erarbeitet. Das führt zu kostengünstigen und praxisnahen Angeboten, die zur Kultur und dem Arbeitsalltag von Föhl passen.
Wichtige Informationen werden beispielsweise in dreiminütigen Kurzvideos aufbereitet und als gehirngerechte Learning Nuggets serviert. In der Ausbildung lernen schon die Jüngsten solche Medien zu produzieren. Mit „Föhl Wikipedia“ und „Föhlexia“ entstehen zukünftig darüber hinaus auch digitale Plattformen, die das interne Wissen flexibel zur Verfügung stellen. Über Tablets sollen künftig Informationen und Anleitungen „on demand“, also dann, wenn sie benötigt werden, überall im Unternehmen abrufbar sein.
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