Wie Schnaithmann Maschinenbau digitale Tools für seine Personalarbeit erprobt

Digitalisierung und KI im Personalbereich, Grafik der Talente-Ausgabe 2/2021, Grafik von der WRS

Artikel aus: WRS-Themenheft Talente 2/2021
Digitalisierung und KI im Personalbereich
Grafik: WRS

Im Qualifizierungsverbund „Personalentwicklung konkret“ erprobt die Schnaithmann Maschinenbau GmbH gemeinsam mit anderen mittelständischen Firmen den Nutzen digitaler Tools in der Personalarbeit. Die Potenziale von Künstlicher Intelligenz in der Personalentwicklung will der Systemlieferant für Automatisierungstechnik zusätzlich in einem Pilotprojekt mit dem Fraunhofer-Institut IAO ausloten. Warum sie auf den engen Austausch mit anderen Firmen setzt, erläutert Personalleiterin Isabel Weindorf im Interview mit „Talente”.

Beide Engagements sollen dazu beitragen, das Personalmanagement von Schnaithmann mithilfe innovativer Konzepte und intelligenter Technologien effizient und zukunftsfähig zu organisieren. Für Isabel Weindorf, Leiterin Personal bei Schnaithmann, ist es außerordentlich wichtig, sich auch im Personalwesen rechtzeitig mit neuen Technologien zu beschäftigen. Sie ist davon überzeugt, dass es nur so gelingen kann, bestmögliche Rahmenbedingungen für die rund 270 Mitarbeitenden zu schaffen und langfristig auf Augenhöhe mit den Fachbereichen und der Führungsebene zu agieren.

Talente: Inwieweit spielt die Künstliche Intelligenz im Unternehmensalltag von Schnaithmann schon eine Rolle?

Isabel Weindorf: Gegenwärtig sind wir vor allem dabei, unsere technischen Prozesse und die Schnittstellen zu den Kund*innen weiter zu digitalisieren. Auch im Personalwesen wollen wir bei den laufenden Transformationsprozessen mithalten, um unsere Fach- und Führungskräfte wirkungsvoll zu unterstützen und unsere eigenen Abläufe effizienter zu organisieren.

Sie arbeiten eng mit anderen mittelständischen Firmen zusammen, um die Digitalisierung des Personalmanagements voranzutreiben. Was versprechen Sie sich davon?

Neue Technologien in die Personalarbeit einzuführen, halte ich strategisch für sehr wichtig – ich verspreche mir langfristig spürbare Effizienzgewinne von der Nutzung der digitalen Tools. Diese Aufgabe fällt jedoch zusätzlich zu meinem Kerngeschäft an und ist daher für mich vor allem ein Ressourcenproblem. Durch die kollegiale Zusammenarbeit in Netzwerken wie dem Qualifizierungsverbund „Personalentwicklung konkret” oder im Pilotprojekt mit dem IAO kann ich den Nutzen der Technologien besser und vor allem schneller beurteilen und so wertvolle Zeit und Kosten sparen.

„Im Verbund mit anderen Firmen lassen sich Sinn und Nutzen neuer Technologien viel schneller inschätzen.”
Isabel Weindorf, Leiterin Personal, Schnaithmann Maschinenbau GmbH
Foto: privat

Wie gehen Sie dabei genau vor?

Ich tausche mich mit den Personalverantwortlichen anderer Firmen zu allen wichtigen Aspekten der Digitalisierung aus, vor allem geht es mir um die praktische Erprobung der Technologien – schließlich will ich möglichst schnell zu Ergebnissen kommen. Hier leistet die Verbundmanagerin im Qualifizierungsverbund beispielsweise wichtige Vorarbeit, indem sie uns geeignete Tools vorschlägt, mit den Anbieter*innen spricht, Informationen bündelt und diese für uns zusammenfasst. Mit ihrer Unterstützung konnten wir uns sehr schnell einen Einblick in eine Software zur strategischen Personalplanung verschaffen sowie diese im Verbund testen und gemeinsam bewerten. Gegenwärtig bin ich dabei, eine Anwendung auszuprobieren, die die Planung und Steuerung von Personalentwicklungsaktivitäten unterstützt. Bei den regelmäßigen Netzwerktreffen diskutiere ich meine Erfahrungen und Erkenntnisse dann mit den anderen Teilnehmenden und kann auf diese Weise sehr schnell beurteilen, wo es sich lohnt, tiefer einzusteigen und Zeit zu investieren.

Haben Sie bereits Schlussfolgerungen für die Zukunft gezogen?

Nach den ersten Erfahrungen kann ich mir gut vorstellen, dass wir zukünftig Standardprozesse wie die Personalplanung und -verwaltung mit geeigneten Programmen weiter digitalisieren. Zusätzliche Erkenntnisse verspreche ich mir aus dem IAO-Pilotprojekt. Dort geht es darum, wie wir die Bewertung unserer Weiterbildungsmaßnahmen optimieren können. Wir arbeiten hier ebenfalls mit Mitgliedern des Qualifizierungsverbunds zusammen und setzen eine Prozessanalysesoftware ein. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es für mich jedoch nicht denkbar, dass wir die Auswahl unserer künftigen Beschäftigten einer Software überlassen. Denn bei Schnaithmann legen wir großen Wert auf den persönlichen Kontakt und die gegenseitige Wertschätzung – gerade darin sehen wir einen wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber größeren Konkurrenten.


• Der Qualifizierungsverbund „Personalentwicklung konkret”

Im Qualifizierungsverbund „Personalentwicklung konkret“ beim Bildungswerk haben sich sieben Unternehmen der Metall- und Elektrotechnikbranche im Großraum Stuttgart zusammengeschlossen. In monatlichen Treffen arbeiten sie gemeinsam daran, die Aus- und Weiterbildung ihrer Belegschaften mithilfe innovativer Konzepte und digitaler Technologien möglichst effizient und zukunftsfähig zu organisieren. Durch kollegialen Austausch und kooperative Zusammenarbeit wollen sie ein möglichst breites Weiterbildungsangebot bereitstellen, voneinander lernen und die Kosten und Risiken ihrer Personalentwicklung verringern. Organisatorisch und fachlich unterstützt werden sie dabei von der Verbundmanagerin Christiane Paroch, die auch zu geeigneten Bildungsmaßnahmen und -technologien sowie deren Fördermöglichkeiten berät.
Mehr zu den Qualifizierungsverbünden erfahren Sie auf der Webseite des Bildungswerks der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V.


Mehr zu Digitalisierung und KI im Personalbereich lesen Sie im Artikel „Mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz Personalressourcen effizienter managen” auf dieser Website.

Laden Sie die komplette Ausgabe 2/2021 des WRS-Themenhefts „Talente” zu Digitalisierung und KI im Personalbereich hier als PDF herunter.

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