„Mit Zusatzleistungen wie dem Jobrad signalisieren wir unsere besondere Wertschätzung für die Belegschaft“
Seit Mai kann die Belegschaft von Schnaidt in Ammerbuch ein Jobrad über die Firma leasen. Seither haben zahlreiche Beschäftigte ihre Begeisterung fürs Radfahren neu oder wieder entdeckt. 14 der 70 Mitarbeiter fahren bereits mit einem Leasingrad zur Arbeit, weitere haben ihr Interesse daran angemeldet. Auch in Bewerbungsgesprächen kommt das Angebot an. Mit solchen Zusatzleistungen will das Unternehmen künftig auf dem Arbeitsmarkt mehr Aufmerksamkeit gewinnen und sich von seinen Mitbewerbern abgrenzen.
Personalleiter Tobias Wurster freut sich über die positive Resonanz auf das Jobrad-Angebot. „Wir wollten unseren Mitarbeitern deutlich machen, dass wir ihre Bedürfnisse und Wünsche im Blick haben“, betont er. Gemeinsam mit der Firmenleitung lotet der Personalexperte immer wieder neu aus, wie sich Schnaidt als attraktiver Arbeitgeber profilieren kann. Er will die Beschäftigten langfristig binden und außerdem das Unternehmen bei potenziellen Bewerbern bekannter machen. Dass die Jobrad-Aktion auch außerhalb der Firma wahrgenommen wird, belegen erste Rückmeldungen in den Vorstellungsgesprächen und auch der Anruf eines Personalleiterkollegen, der sich für die Umsetzung interessierte.
Finanzielle Benefits sollen Vorteile im Wettbewerb verschaffen
Für Schnaidt ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs ein strategischer Erfolgsfaktor. Das Unternehmen ist auf Trenn- und Lötsysteme für Leiterplatten spezialisiert und auf seinem Gebiet deutschlandweit führend. Für die Bearbeitung der Platinen braucht es Spezialwissen, über das nur wenige Firmen verfügen. Neue Mitarbeiter werden über viele Monate in die Materie eingearbeitet, entsprechend wertvoll sind die erfahrenen Kollegen anschließend für das Unternehmen. Gleichzeitig stehen technische Fachkräfte aber auch bei vielen anderen Firmen in der Region hoch im Kurs.
Tobias Wurster wollte deshalb seiner Belegschaft zeigen, dass Schnaidt bereit war, in attraktive Rahmenbedingungen zu investieren – dabei sollten zusätzliche finanzielle Anreize eine Rolle spielen. Gleichzeitig suchte er nach einer Maßnahme, um auch bei jobsuchenden Fachkräften für den mittelständischen Arbeitgeber zu werben. Dass gut gestaltete Stellenanzeigen dafür auf Dauer nicht ausreichen würden, war ihm schon länger bewusst. „Im Gehaltswettbewerb mit den großen Konzernen wollen wir mit einem reizvollen Gesamtpaket punkten, das zu uns und den speziellen Vorstellungen unserer Mitarbeiter passt“, betont er.
Zusatzangebote müssen passen und gut kommuniziert werden
Um die Gestaltungsspielräume dafür auszuloten, zog Tobias Wurster eine externe Entgeltexpertin zurate. Diese schlug ihm vor, steuerbegünstigte Zusatzleistungen anzubieten und dadurch die Nettogehälter der Mitarbeiter zu optimieren. Die Gesetzgebung erlaubt zahlreiche Optionen zur Entgeltoptimierung, für das Ammerbucher Unternehmen standen beispielsweise Essenszuschüsse, die Förderung von Fitnesskursen oder Fahrradleasing in der engeren Auswahl. Letztendlich entschied sich Tobias Wurster dafür, Jobräder anzubieten, weil dies mit überschaubarem Aufwand umsetzbar war und neben seinem finanziellen Effekt auch noch eine gesundheitsfördernde Wirkung versprach.
„Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, werden wir weitere Zusatzleistungen, beispielsweise zur gesunden Ernährung, anbieten. Gegenwärtig wird bereits ein kostenloser Obstkorb getestet. Künftig vorstellbar ist zudem die Zusammenarbeit mit einem Caterer, der in unserem Industriegebiet baut. Uns ist jedenfalls klar, dass es immer wieder neue Impulse braucht, um als attraktiver Arbeitgeber zu überzeugen.“
In der Realisierungsphase ging es zunächst darum, die Mitarbeiter für das Angebot zu gewinnen. Darüber hinaus mussten Stellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen und auch die Lohnbuchhaltung darauf vorbereitet werden. Um einen rechtssicheren Überlassungsvertrag kümmerte sich die externe Dienstleisterin gemeinsam mit dem Jobrad-Anbieter. Der Startschuss war eine Betriebsversammlung, in der die Mitarbeiter grundsätzlich darüber informiert wurden, dass ihr Arbeitgeber ein solches Angebot plante. Einige waren sofort Feuer und Flamme, andere dagegen zeigten sich skeptisch. Tobias Wurster bot ihnen an, für Fragen jederzeit persönlich zur Verfügung zu stehen. Nachdem der rechtliche und organisatorische Rahmen stand, stellte er das Jobrad-Konzept in einer zweiten Veranstaltung detailliert vor.
Schnaidt übernimmt Versicherungs- und Servicekosten für die Fahrräder und zahlt jedem Mitarbeiter einen Jobrad-Zuschuss von 25 Euro, der als Entgeltbestandteil ganz normal versteuert wird. Die Leasingrate wird direkt vom Bruttolohn der Mitarbeiter einbehalten, was für diese, aber auch für das Unternehmen, Lohnsteuer und Sozialversicherung spart. Die Arbeitnehmer müssen zudem ein Prozent vom Neupreis als geldwerten Vorteil versteuern und können im Gegenzug dazu eine Pauschale von 30 Cent pro Kilometer Arbeitsweg geltend machen. Als die konkreten Rahmendaten bekannt waren, machten nach und nach immer mehr Beschäftigte von dem Leasingangebot Gebrauch. Aufgrund der steigenden Nachfrage ist das Unternehmen aktuell dabei, eine solarbetriebene Aufladestation für die E-Bikes zu bauen.
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vor 21 Tagen