Convensis Group: Mit Facebook, Instagram und Co auf der Jagd nach kreativen Mitarbeitern

Susanne Hencke

Susanne Hencke, Fotos: Convensis Group

Kommunikation ist das Geschäft der Stuttgarter Convensis Group. Die Full Service Agentur erarbeitet Public Relations Konzepte für Kunden in über 70 Ländern. Wie sich deren Kommunikationsziele mit Hilfe digitaler Medien noch besser erreichen lassen, spielt dabei immer häufiger die Hauptrolle. Auch für die eigenen Belange setzt Convensis auf Social Media und unterstützt mit Facebook, Instagram und Co unter anderem die Suche nach neuen Mitarbeitern. Zum interdisziplinären Team der Stuttgarter Agentur gehören Journalisten, Betriebswirte, Ingenieure, Politologen, Sprachwissenschaftler und Psychologen. Entsprechend individuell sind deshalb die Rekrutierungsstrategien von Susanne Hencke, die für Human Resources verantwortlich ist.

Stellenanzeigen veröffentlicht die Wirtschaftspsychologin vor allem in den speziellen Fachportalen der jeweiligen Berufsgruppe. Beste Erfahrungen hat das Unternehmen auch damit gemacht, die eigenen Mitarbeiter als Headhunter zu nutzen. Viele der Convensis-Experten kamen über Kollegenempfehlungen zur Agentur. Offene Stellen streut das Unternehmen deshalb bevorzugt über die Sozialen Netzwerke der eigenen Belegschaft. Die sozialen Medien sind allerdings erst in zweiter Linie ein Instrument zur Stellenausschreibung bei den Stuttgarter Kommunikationsexperten. Viel wichtiger ist es Susanne Hencke, darüber die Firmenkultur und Arbeitsatmosphäre nach außen sichtbar zu machen. Foto- und Videosequenzen auf YouTube und Instagram, Beiträge auf Facebook oder die Profile auf Xing und LinkedIn: Sie alle vermitteln einen spannenden Einblick und wenn es nach der Human-Resources-Expertin geht, hoffentlich den Wunsch, dazuzugehören.

Prof. Dr. Stefan Hencke

Prof. Dr. Stefan Hencke

Warum die digitalen Medien zwischenzeitlich zum Instrumentarium jedes Personalers zählen sollte und wie kleinere Unternehmen der Einstieg in diese Welt möglichst leicht gelingen kann, darüber sprachen wir mit Susanne Hencke und ihrem Mann. Prof. Dr. Stefan Hencke ist CEO und Inhaber der Convensis Group, Professor für Marketing und Kommunikation an der Hochschule Trier, Landesvorsitzender der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) in Baden-Württemberg sowie Vize-Präsident der DPRG auf Bundesebene.

WRS: Herr Prof. Dr. Hencke, studieren Sie zwischenzeitlich die Facebook- oder Xing-Profil der Kandidaten, bevor sie ein Bewerbungsgespräch führen?

Stefan Hencke: Falls vorhanden, ja – aber das gilt genauso für die Bewerber, die sich fast immer auch sehr gut informiert haben. Sie haben unsere Karriereseite und die letzten Posts auf Facebook und Twitter gelesen, sie kennen unsere Blogs und meist auch mein Profil auf Xing sehr genau. Entsprechend vorbereitet kommen sie in die Gespräche und fragen interessiert und oft sehr gezielt nach. Sie melden uns außerdem regelmäßig zurück, welchen ersten Eindruck sie von uns gewonnen haben.

Die Netz-Community erwartet eine hohe Aktualität der veröffentlichten Infos. Neben den bereits angesprochenen Präsenzen, postet Convensis zu fünf verschiedenen Blog-Schwerpunkten. Wie schaffen Sie es, immer aktuell und auf dem Laufenden zu sein?

Susanne Hencke: Auf unseren Blogs schreiben unterschiedliche Autoren: Mitarbeiter präsentieren aktuelle PR- und Trendinformationen, der Chef nimmt Stellung zu strategischen Fragen, ich berichte über eine Weiterbildungsveranstaltung, die Azubis dokumentieren den Ablauf ihrer Ausbildung. Damit verteilt sich die Last auf viele Schultern. Jeder Mitarbeiter, der ein wichtiges Thema hat, kann außerdem sehr einfach geeignete Fotos oder kurze Filmsequenzen mit dem Smartphone erstellen und in den sozialen Netzwerken posten. Auf Facebook oder Instagram werden keine Hochglanz-Präsentationen erwartet.

Wie kommen Sie zu den Inhalten, die Sie veröffentlichen? Viele Firmen haben die Sorge, dass sie nichts Interessantes zu bieten haben, um die Sozialen Medien regelmäßig zu befüllen.

Stefan Hencke: Sowohl für uns als auch für unsere Auftraggeber machen wir regelmäßige Redaktionspläne, in denen wir festlegen, wie oft und mit welchen Inhalten wir welche Kanäle füllen wollen. Mit den Kunden gehen wir auch schon mal einen Tag lang durch den Betrieb und recherchieren gemeinsam, was sich als Inhalt für die Sozialen Medien eignet. Welche Zielgruppen angesprochen werden sollen, spielt für die Auswahl ebenfalls eine Rolle. Es lohnt sich zudem, Mitarbeiter zu identifizieren, die gerne fotografieren und diese gezielt einzubinden. Wir motivieren auch unsere Azubis und Volontäre, regelmäßig über den Alltag bei uns zu posten.

Haben Sie keine Sorge, dass dadurch vertrauliche Interna oder auch mal negative Botschaften nach außen kommuniziert werden könnten?

Susanne Hencke: Grundsätzlich darf bei uns jeder posten, was er will. Allerdings gilt: Die Inhalte müssen mit unseren Werten konform sein. Dafür reicht eine einfache Social Media Guideline, die einige Grundregeln festlegt. Dafür gibt es übrigens viele Beispiele im Netz, die sich auch Betriebe mit wenig Erfahrung herunterladen können.

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