Jede Berufsphase hat ihre speziellen Anforderungen

Im Rahmen seiner Berufstätigkeit erlebt jeder Arbeitnehmer verschiedene berufliche Phasen, die jeweils durch unterschiedliche Anforderungen gekennzeichnet sind. Diese sind unabhängig vom Alter und finden nicht zwingend chronologisch statt.

Eine Führungsaufgabe kann beispielsweise bereits als junger Mitarbeiter oder erst im höheren Alter übernommen werden. Auch müssen Beschäftigte nicht zwangsläufig alle Berufsphasen durchlaufen – viele werden nie ins Ausland gehen oder Führungsaufgaben übernehmen. Verschiedene Phasen können sich zudem auch wiederholen, wie beispielsweise eine berufliche Neuorientierung. Folgende Berufsphasen sind relevant:

Einstieg/Neuorientierung

Diese Phase beschreibt die erste Zeit in einem Unternehmen, entweder im Rahmen einer Ausbildung oder einer Festanstellung. Eine berufliche Neuorientierung kann wiederum innerhalb des Unternehmens oder durch einen Arbeitgeberwechsel stattfinden. Auch die Rückkehr in den Betrieb nach der Elternzeit oder einem längeren Auslandsaufenthalt ist häufig mit einer grundlegenden Veränderung der beruflichen Situation verbunden.

Reife

Die Reifephase eines Mitarbeiters ist durch umfassendes Wissen und mehrjährige Berufserfahrung gekennzeichnet. In der Regel haben diese Beschäftigten bereits eine größere Anzahl von Projekt- und Fachaufgaben erfolgreich bewältigt und werden oft als zentrale Leistungs- und Know-how-Träger bezeichnet. Manchmal ist diese Phase auch damit verbunden, dass keine weiteren Karriereschritte innerhalb des Unternehmens mehr realisiert werden können. Bei den Zukunftsplänen rücken dann oft private Ziele in den Mittelpunkt.

Führung

Die erstmalige Übernahme von Führungsaufgaben bedeutet immer eine maßgebliche Veränderung. Ein Führungsjob ist mit mehr Verantwortung und oft auch einem deutlich höheren Zeitaufwand verbunden. Die Beschäftigten müssen sich in ihrer Vorgesetztenrolle neu positionieren und gegenüber Mitarbeitern und Kollegen abgrenzen. In der Regel verringert sich dadurch automatisch der Freiraum für Privates. Aber auch erfahrene Führungskräfte brauchen die passenden Rahmenbedingungen, damit sie ihren Führungsauftrag erfolgreich erledigen können, ohne ihr Privatleben zu vernachlässigen. Ganz besonders schwierige Lebensphasen sind manchmal nicht mit einer Führungsrolle zu vereinbaren.

Ausland

Wer einen Job im Ausland annimmt, leitet damit eine neue berufliche Phase ein, die sehr herausfordernd sein kann. Der Betroffene muss sich auf ein vollkommen neues Umfeld und oft auch auf kulturelle Veränderungen einstellen. Besonders bedeutsam ist jedoch, dass in der Regel auch die Familie davon maßgeblich betroffen ist – ganz gleich ob sie mit ins Ausland geht oder alleine zurückbleibt. Die Dauer eines Auslandsaufenthalts kann unterschiedlich lang sein. Nicht in jeder Lebensphase ist eine Auslandstätigkeit realisierbar. Die notwendige Pflege eines Angehörigen, der in der Regel nicht mitgehen kann, ist dafür ein Beispiel.

Ausstieg

Ein Mitarbeiter kann seinen Arbeitgeber aus unterschiedlichsten Gründen verlassen, beispielsweise um zusätzliche Erfahrung zu sammeln oder sich weiterzubilden. Auch Eltern- und Pflegezeiten gehen mit einem zeitweisen Ausstieg aus dem regulären Arbeitsleben einher. Ebenso werden interne Bereichswechsel oder der Wechsel zu einem anderen Unternehmen als Ausstieg gewertet. Besonders kritisch wird von den Mitarbeitern oft der Eintritt in den Ruhestand erlebt, weil sich dadurch die Lebensumstände grundlegend verändern. In allen Fällen gilt es, eine Übergangsphase und die Nachfolge bzw. Vertretung zu organisieren und dabei auch private Anforderungen zu berücksichtigen.

Lebensphasenorientierte Personalpolitik - Beispielhafte Darstellung, Projektgruppe.de

Lebensphasenorientierte Personalpolitik – Beispielhafte Darstellung, Projektgruppe.de

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