Rahm setzt auf interne Kompetenzentwicklung
Rund 337 Baustellen hat Axel Rahm im letzten Jahr mit seinen 62 Mitarbeitern betreut. Der Ingenieur ist Eigentümer der Cannstatter Karl-Heinz Rahm GmbH, die sich auf Altbausanierungen spezialisiert hat. Auf der Projektliste seiner Baufirma stehen komplexe Umbauaufträge in Millionenhöhe neben klassischen Sanierungsprojekten und vielen Kleinaufträgen wie zum Beispiel einfachen Wanddurchbrüchen. Um die vielfältigen Baudienstleistungen anbieten zu können, beschäftigt der Unternehmer unterschiedlichste Facharbeiter wie Maurer, Baggerführer, Beton- und Stahlbetonbauer und Kranführer, aber auch viele ungelernte Helfer. Dazu kommen Vorarbeiter, Werkpoliere, Meister, Techniker, Bauingenieure sowie Kaufleute und Bürokräfte.
In Zeiten einer boomenden Baukonjunktur sind qualifizierte Arbeitnehmer in der Branche heiß begehrt. Trotzdem hat das Familienunternehmen keinen Fachkräftemangel, betont der Firmenchef. Erforderliche Mitarbeiter rekrutiert Rahm regelmäßig aus dem persönlichen Umfeld seiner aktuellen Belegschaft und qualifiziert sie anschließend entsprechend dem Bedarf des Unternehmens weiter. Axel Rahm folgt damit einer Maxime seines Vaters, der schon immer die Auffassung vertrat, „gute Fachleute am besten selbst auszubilden“.
Mehr als 50 Prozent der Rahm-Mitarbeiter haben portugiesische oder italienische Wurzeln. „Oft haben Bewerber zwar handwerkliche Erfahrung, aber keine klassische Lehre aufzuweisen“, erläutert Axel Rahm. Schulnoten oder eine Abschlussurkunde sind ihm nicht so wichtig. Viel mehr zählen Engagement und Lernbereitschaft eines Kandidaten. Macht dieser einen guten Eindruck, bekommt er zunächst einen befristeten Arbeitsvertrag. Nach drei Monaten wird dann erstmals beurteilt, ob sich das positive Bild bestätigt hat und in welchen Bereichen der Arbeitnehmer gegebenenfalls zusätzlich qualifiziert werden muss. Fehlende Fertigkeiten werden dann Schritt für Schritt geschult, indem beispielsweise erfahrene Kollegen ihr Fachwissen weitergeben. Darüber hinaus sind auch externe Trainings und spezielle Einzelcoachings im Weiterbildungsprogramm.
»Es wurden verschiedene Karrierepfade definiert, die die schrittweise Kompetenzentwicklung von der Fach- zur Führungskarriere beschreiben.«
„Wir pflegen eine sehr persönliche Firmenkultur“, betont Axel Rahm. Er kennt alle seine 62 Beschäftigten mit Namen und von vielen auch die privaten Hintergründe. Deshalb verwundert es nicht, dass der Unternehmer die Weiterqualifizierung seiner Mitarbeiter sehr individuell betreibt. Dazu spricht er regelmäßig mit seinen Polieren, um jeden einzelnen Mitarbeiter hinsichtlich möglicher Perspektiven und des notwendigen Qualifizierungsbedarfs einzuschätzen. In anschließenden Einzelgesprächen mit den Beschäftigten werden dann die Weiterbildungsmaßnahmen für das kommende Jahr diskutiert. Gemeinsam mit externen Beratern hat der Firmenchef verschiedene Karrierepfade definiert, die eine schrittweise Kompetenzentwicklung vom Helfer und Facharbeiter zum Vorarbeiter über den Polier bis hin zum Bauleiter beschreiben.
Wenn ein Beschäftigter positiv auf sich aufmerksam macht, setzt sich Axel Rahm oft besonders nachdrücklich dafür ein, dass sich der entsprechende Kandidat weiter entwickelt. Ismaele Amoruso ist ein solcher Fall. Bevor er zu Rahm kam, war er von seinem früheren Ausbildungsbetrieb im ersten Lehrjahr entlassen worden. Axel Rahm gab dem jungen Mann eine zweite Chance und kam zu der Einschätzung, dass in dem Lehrling sehr viel mehr steckt als dieser bisher gezeigt hatte. In einem intensiven Gespräch versuchte er dem Mitarbeiter mögliche Perspektiven, aber auch den Worst-Case klar zu machen – mit Erfolg. Ismaele Amoruso hat anschließend nicht nur seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und sich zu einem hochmotivierten Mitarbeiter entwickelt, sondern zwischenzeitlich außerdem berufsbegleitend seine Meisterprüfung abgelegt. Besonders stolz ist Axel Rahm aber darauf, dass Ismaele Amoruso seine positiven Erfahrungen auch an andere Kollegen weitergibt: So hat der Baufachmann ganz bewusst einen besonders engagierten, aber ungelernten Helfer in sein Team geholt, um diesen gezielt fördern zu können.
Auch die betriebsinterne Karriere von Iris Pihsarek ist beeindruckend. Ursprünglich als Büroschreibkraft eingestellt, konnte die gelernte Landschaftsgärtnerin schnell unter Beweis stellen, dass sie ein besonders gutes Gefühl für Kosten hat. Im Laufe der Jahre wurde sie Schritt für Schritt weitergebildet und ist heute, neben dem Firmenchef und und seinem Vater, eine der drei Kalkulatoren des Unternehmens.
Diese und ähnliche Erfahrungen bestärken Axel Rahm darin, dass noch sehr viel mehr Potenzial in seiner Belegschaft steckt. Sein Personalmanagement will er deshalb weiter professionalisieren. Dazu gehört beispielsweise eine langfristige Personalplanung, die auch das Ausscheiden älterer Mitarbeiter im Blick hat und rechtzeitig für Nachwuchs sorgt. Obwohl er künftig die Jahresgespräche schrittweise an seine Führungskräfte übertragen, will, wird die Weiterbildung seiner Belegschaft immer Chefsache bleiben – denn er hält sie für einen ganz entscheidenden Erfolgsfaktor seines Unternehmens.
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vor 1 Tag