Ein kühler Kopf, handwerkliches Geschick und eine Prise Physik: Bei Schanz haben engagierte Hilfskräfte gute Chancen auf eine Fachkarriere
Wenn die Thermometer mehr als 30 Grad anzeigen, planen viele Arbeitnehmer einen vorgezogenen Feierabend im Schwimmbad oder Biergarten. Nicht so die 12 Mitarbeiter von Stefan Beier, dem Eigentümer der Schanz GmbH Kälte- und Klimatechnik. In seinem Firmengebäude in Schwaikheim herrscht bei solchen Temperaturen vielmehr Großalarm. Die Facharbeiter-Trupps des Kühltechnikspezialisten sind dann oft bis in die Abendstunden in der Region unterwegs, um ihre Mitmenschen aus prekären Notlagen zu befreien. Denn je höher die Außentemperaturen, desto mehr werden Kühlanlagen beansprucht und damit verbunden steigt auch das Ausfallrisiko an. Und das wäre in vielen Fällen fatal: Beispielsweise in den Laboren der Universität Hohenheim, im Biomarkt in Heilbronn oder im Serverraum von Yves Rocher. Überall dort sorgt die Klimatechnik von Schanz für die richtigen Temperaturen.
Die Kältetechniker von Stefan Beier sind überaus gefragt – der Unternehmer könnte umgehend fünf weitere Mitarbeiter einstellen. Am Arbeitsmarkt für Klima- und Kältetechnikexperten herrscht aber schon seit Jahren ein so große Flaute, dass sogar Kopfprämien gezahlt werden. Der Schwaikheimer Unternehmer hat deshalb damit begonnen, die dringend benötigten Facharbeiter selbst auszubilden. Jeder seiner an- und ungelernten Helfer ist seither ein potenzieller Kandidat für eine Karriere als Facharbeiter. Markus Adam hat sich als erster zu einer solchen Qualifizierung entschlossen. Seit letztem Jahr drückt der 29-Jährige deshalb wieder die Schulbank und büffelt neben seiner anstrengenden Berufstätigkeit für einen Abschluss als Kältetechnik-Mechatroniker. Dass der künftige Facharbeiter während seiner Berufsschulzeiten nicht zur Verfügung steht, nimmt Stefan Beier gerne in Kauf. Hilfreich ist zudem eine finanzielle Förderung durch die Arbeitsagentur. Damit wird die Bildungsmaßnahme für das Schwaikheimer Unternehmen bezahlbar und Markus Adam muss keine finanziellen Einbußen in Kauf nehmen.
Als mögliche Lösung des Fachkräfteproblems hat die Arbeitsagentur Waiblingen Walter Beier das Förderprogramm WeGebAU empfohlen. Es zielt darauf ab, die Weiterbildung älterer und geringqualifizierter Beschäftigter in kleinen und mittelständischen Unternehmen zu intensiveren. Gefördert werden unter anderem die Weiterbildungskosten Geringqualifizierter, wenn diese ihren Berufsabschluss nachholen, Teilqualifizierungen machen oder alte Kenntnisse auffrischen. Müssen die Arbeitnehmer teilweise von der Arbeit freigestellt werden, erhalten sie ihr Entgelt weiter. Das Unternehmen bekommt einen anteiligen Zuschuss zum Arbeitsentgelt einschließlich der Sozialversicherungsbeiträge. Dies hat Stefan Beier in seiner Entscheidung bestärkt, geeignete Mitarbeiter künftig berufsbegleitend zu qualifizieren. Auch den angehenden Mechatroniker und jungen Familienvater Adam haben die Rahmenbedingungen der Förderung überzeugt. Motivierende Argumente gab es für ihn zusätzlich beim ersten Zwischenzeugnis, in dem ausschließlich gute Noten standen.
Der Erfolg von Markus Adam hat seinen Chef dazu bewogen, einen weiteren Mitarbeiter für eine Zusatzqualifizierung zu gewinnen. Der 31-jährige Dimitrios Dermentzis ist bereits gelernter Zentralheizungs- und Lüftungsbauer und arbeitet seit einem Jahr als Helfer bei Schanz. Obwohl er durch seine Lehre über gute handwerkliche Fertigkeiten und technisches Know-how verfügt, fehlen ihm Spezialkenntnisse, um vollkommen selbständig zu arbeiten. Deshalb will auch er die zusätzliche Anstrengung in Kauf nehmen und sich ab September zum Kältetechnik-Mechatroniker ausbilden lassen.
Und mit Oliver Weiß steht ein dritter Schanz-Mitarbeiter in den Startlöchern, um im nächsten Jahr die Weiterbildung zu starten. Der gelernte Elektriker war allerdings zunächst nicht der Meinung, dass er eine weitere Ausbildung benötige, um die besonderen Anforderungen in der Kältetechnik zu bewältigen. „Ich setz mich doch nicht wieder auf die Schulbank“, war seine erste Reaktion, als der Chef eine weitere Facharbeiterausbildung thematisierte. In der täglichen Praxis hat der Elektrofachmann dann jedoch erfahren, dass er trotz seiner Vorbildung an manchen Punkten alleine nicht weiterkommt und zusätzliches Fach-Know-how sehr hilfreich wäre. Aus eigener Initiative hat er die Qualifizierung deshalb bei seinem Chef noch einmal angesprochen und sich für das kommende Jahr dafür beworben.
Stefan Beier ist sehr froh, dass er mit der innerbetrieblichen Nachqualifizierung ein Instrument gefunden hat, um das dringend benötigte Fachpersonal selbst zu entwickeln. Gut ausgebildetes Personal sind in der Klima- und Kältetechnik-Branche ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um einen besonders guten Kundenservice bieten und damit erfolgreich am Markt bestehen zu können. Durch die berufsbegleitende Weiterbildung gewinnen seine Mitarbeiter nicht nur das dafür notwendige Spezialwissen, sondern werden auch gleichzeitig enger an das Schwaikheimer Unternehmen gebunden.
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vor 4 Tagen