Fachkräfteeinwanderung: Mehr Chancen, weniger Bürokratie - wie Unternehmen profitieren

21.06.2024

„Talente-Forum“ bei der WRS: Mit den richtigen Strategien gegen den Fachkräftemangel

Die Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes macht es zukünftig leichter, qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu beschäftigen. Was ändert sich ganz konkret und welche Chancen ergeben sich darauf für Unternehmen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Talente-Forums „Mehr Chancen, weniger Bürokratie: Neue Regeln zur Fachkräfteeinwanderung im Fokus” am 18. Juni 2024 in Stuttgart.

Die Veranstaltung, organisiert von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, zog zahlreiche Vertreter*innen aus Wirtschaft und Verwaltung sowie Personalverantwortliche an, um gemeinsam über die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Fachkräfteeinwanderung zu diskutieren. Im Mittelpunkt standen die Themen des aktuellen WRS Talente-Magazins 1|2024 zum Potenzial internationaler Fachkräfte. Im Netzwerk des Welcome Service Region Stuttgart und des Welcome Centers Stuttgart bieten Kooperationspartner*innen vielfältige Beratungs- und Unterstützungsleistungen an. Diese begleiten die Unternehmen in den verschiedenen Phasen der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte und unterstützen sie, den Einwanderungsprozess zu beschleunigen und die Integration der Menschen zu erleichtern.

Neue Optionen im Fachkräfteeinwanderungsrecht

Der Tag begann mit einem Get-together, gefolgt von der offiziellen Eröffnung durch Dr. Sabine Stützle-Leinmüller, Leiterin des Geschäftsbereichs Standortentwicklung IV (Fachkräftesicherung und Arbeitsweltgestaltung) bei der WRS. In ihrer Begrüßungsrede betonte sie die Bedeutung der Fachkräfteeinwanderung für die Region Stuttgart und wie wichtig es sei, bürokratische Hürden abzubauen, die Digitalisierung voranzubringen und innovative Lösungen zu entwickeln.

Nach einer Vorstellungsrunde folgte ein Impulsvortrag von Dr. Verena Andrei und Suzana Hofmann vom Welcome Service Region Stuttgart und dem Welcome Center Stuttgart. Sie gaben einen umfassenden Überblick über die neuen Optionen im Fachkräfteeinwanderungsrecht und erläuterten, wie Unternehmen davon profitieren können. Die anschließende Diskussion verdeutlichte die hohe Relevanz des Themas und bot Raum für den Austausch von Erfahrungen und Herausforderungen.

Unternehmen bieten Einblick in ihre Praxis

Aus der Unternehmenspraxis präsentierten Stefan Bürkle, Geschäftsführer, und Kirsten Eckwert von Bürkle & Schöck Elektrotechnik und Lars Feja von sMotive ihre Erfahrungen mit der Integration ausländischer Fachkräfte. Häufige Hürden seien die Formalitäten, Deutschkenntnisse der Fachkräfte, aber auch die Schwierigkeit eine Wohnung zu finden. Sie gaben wertvolle Tipps, wie diese Schwierigkeiten überwunden und die neuen gesetzlichen Vorgaben umgesetzt werden können.

Workshops zu Strategien für Spracherwerb und rechtlichen Aspekte

Danach ging es los mit zwei parallel stattfindenden Workshops. Der erste Workshop, moderiert von Stefanie Behrens vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, befasste sich mit Sprache und Integration. Hier wurden praxisnahe Strategien zur Verbesserung der Deutschkenntnisse bei ausländischen Mitarbeitenden durch das Angebot der Berufssprachkurse vom BAMF. Der zweite Workshop mit Sigrit Walsdorff (IHK Region Stuttgart) und Anette Groschupp (HWK Region Stuttgart), fokussierte sich auf die rechtlichen Aspekte der Fachkräfteeinwanderung, insbesondere auf das beschleunigte Verfahren und die Anerkennung ausländischer Qualifikationen sowie ein neues Projekt der Stuttgarter Handwerkskammer zur Rekrutierung indischer Fachkräfte für Handwerksberufe. Hierfür werden noch weitere Unternehmen vor allem aus dem Bäcker- und Fleischerhandwerk gesucht.

Ein zentrales Thema in beiden Workshops war die Notwendigkeit der Digitalisierung und Modernisierung von Prozessen, um die Effizienz zu steigern. Eine zentrale Ausländerbehörde in Baden-Württemberg, die insbesondere den Pflegebereich unterstützen soll, sei in Planung. Dies wurde als Schritt in die richtige Richtung gegen den Fachkräftemangel begrüßt.

Region Stuttgart gut aufgestellt bei Standortattraktivität

In der abschließenden Zusammenfassung betonte Dr. Stützle-Leinmüller die Notwendigkeit, weiterhin eng zusammenzuarbeiten, um die Region Stuttgart als attraktiven Standort für internationale Fachkräfte zu positionieren. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz sei ein wichtiger Schritt, die Umsetzung jedoch weiterhin eine Herausforderung. Der heutige Tag habe gezeigt, dass die Region Stuttgart jedoch gut aufgestellt ist, um die Herausforderungen der Fachkräfteeinwanderung zu meistern und die Chancen, die sich daraus ergeben, optimal zu nutzen.

Links

IHK-Unternehmensservice Internationale Fachkräfte

ViFAH-Projekt: Vermittlung indischer Fachkräfte und Azubis ins Handwerk
WRS „Talente“-Magazine - Abo und Download

Foto Talente-Forum WRS Stuttgart 18. Juni 2024 Begrüßung
Begrüßung
Welcome Service Region Stuttgart und Welcome Center Stuttgart
Praxiseinblicke
Workshop


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