„Wir kümmern uns auch um die persönlichen Belange der ausländischen Beschäftigten“
Wie viele IT-Unternehmen, steht der Telematik-Spezialist mm-lab auf dem Arbeitsmarkt in einem harten Wettbewerb. Um mehr und bessere Bewerbungen zu bekommen, hat er deshalb vor einigen Jahren damit begonnen, auch im Ausland nach Fachkräften zu suchen. Erste Erfahrungen sammelte das Unternehmen mit spanischen Ingenieuren. Heute beschäftigt es 42 hoch qualifizierte Spezialisten aus acht verschiedenen Nationen und profitiert nicht nur von deren fachlichen Qualitäten, sondern auch von den vielfältigen persönlichen Stärken.
Die mm-lab GmbH hat sich auf Telematik-Lösungen und -Dienstleistungen rund ums Automobil spezialisiert. Das Kornwestheimer Unternehmen unterstützt beispielsweise Automobilzulieferer und -hersteller bei der Automatisierung von Fahrzeugtests und beim Management der Testgelände. Zum Team gehören Softwareentwickler, Informatiker, Elektroingenieure und Nachrichtentechniker. Schon seit Längerem suchte der Telematik-Spezialist nach neuen Wegen, um zusätzliche IT-Experten für sich zu gewinnen.
Ausländische Mitarbeiter werben weitere Landsleute an
Erste Erfahrungen mit ausländischen Fachkräften sammelte er 2011 durch seine Beteiligung an der „Aktion Nikolaus“, einem Pilotprojekt zur Anwerbung spanischer Ingenieure der Fachkräfteallianz Region Stuttgart. Damals erhielt der Geschäftsführer Dr. Andreas Streit rund 30 interessante Profile, aus denen er einen passenden Fachmann auswählte. Dass über die persönlichen Kontakte des Spaniers nach und nach weitere seiner Landsleute ins Unternehmen kamen, war ein unerwarteter Bonus. Seither hat mm-lab die Rekrutierung ausländischer Mitarbeiter konsequent ausgebaut und nimmt dazu auch immer wieder an Projekten teil. Gegenwärtig gehören Fachkräfte aus Italien, Ungarn, Indien, Bangladesch, Pakistan, Honduras, Iran und Palästina zur Belegschaft.
„Welche Abschlüsse die ausländischen Beschäftigten mitbringen, ist für uns nicht primär entscheidend: Wir schauen vielmehr darauf, was jemand fachlich kann und ob es auch menschlich passt. Unsere Mitarbeiter sollten sich für Technik begeistern, in der Softwareentwicklung fit sein sowie Software und Hardware integrieren können. Alles Weitere können sie bei uns lernen.“
Um die fachliche Expertise realistisch einzuschätzen, helfen Andreas Streit detaillierte Fragen zu den bisherigen Projekten der Bewerber. Die Vorstellungsgespräche finden üblicherweise per Skype statt, und wenn möglich, nimmt ein im Fachgebiet versierter Kollege daran teil. Ob es auf der persönlichen Ebene passt, ist für den Diplomphysiker vor allem ein Bauchgefühl. Er legt allerdings ausdrücklich Wert darauf, die Erwartungshaltungen beider Seiten gut abzuklären. Der entscheidende Praxistest findet dann letztendlich in der Probezeit statt.
Seit 2017 wird der Geschäftsführer beim Recruiting von Jutta Kohlmann unterstützt. Die Personalfachwirtin kümmert sich mit sehr viel Einsatz und Herzblut um alle ausländischen Neuankömmlinge. „Für EU-Bürger ist der Start in Deutschland eher unkompliziert. Neue Kollegen aus Drittländern brauchen dagegen sehr viel mehr Betreuung“, berichtet sie aus inzwischen vielfacher Erfahrung.
In der Anfangszeit zu unterstützen, ist besonders wichtig
Eine indische Softwareentwicklerin war eine der ersten Ausländerinnen, deren Einstieg Jutta Kohlmann begleitet hat. Nachdem die Zusammenarbeit feststand, dauerte es zwei Monate, bis diese einen Termin bei der deutschen Botschaft bekam, um ihr Visum zu beantragen. Währenddessen arbeitete die Personalreferentin bereits auf Hochtouren, um die aufwendigen formalen Voraussetzungen für die Beschäftigung der neuen Kollegin zu schaffen.
„Zur Visaerteilung muss ein unterschriebener Arbeitsvertrag vorliegen und eine Wohnadresse nachgewiesen werden. Um einen guten Einstieg zu gewährleisten, zahlen wir den Flug, notwendige Sprachkurse sowie die Miete der ersten drei Monate. Eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis ist für unsere IT-Spezialisten meist leicht zu bewerkstelligen, da sie normalerweise alle Voraussetzungen für eine Blue Card erfüllen.“
In Deutschland eingetroffen, ging es vor allem darum, die indische Kollegin willkommen zu heißen und schrittweise an die neuen Gegebenheiten heranzuführen. Bei mm-lab läuft das alles sehr persönlich ab und beginnt damit, dass Jutta Kohlmann die Neuankömmlinge am Flughafen abholt und in die angemietete Wohnung bringt. In der darauffolgenden Zeit kümmerte sich die Personalreferentin darum, die neue Mitarbeiterin in den Kollegenkreis einzuführen und half außerdem dabei mit, das private Leben in Deutschland zu organisieren. Die regelmäßigen Deutschkurse in der Firma durch eine Kollegin sind eine weitere Unterstützung, damit sich die ausländischen Beschäftigten möglichst schnell zurechtfinden. Sowohl die finanziellen Investitionen des Unternehmens als auch die offene und interkulturelle Unternehmenskultur zahlen sich aus, das macht das Beispiel der indischen Kollegin sehr deutlich: Bereits im ersten Jahr bei mm-lab übernahm sie die Aufgaben des Scrum Masters im Team – die damit verbundenen Reviews hält sie mittlerweile teilweise auf Deutsch ab.
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vor 2 Tagen