Gute Ideen statt großer Budgets: Mitarbeiter entwickeln Raumkonzept nach ihren Vorstellungen
Dass ihre Mitarbeiter Rahmenbedingungen vorfinden, bei denen sie sich wohlfühlen, ist für Susanne Seibold existenziell. Denn die Geschäftsführerin der ARINKO Stuttgart GmbH beschäftigt vor allem Ingenieure und andere technische Experten, die auch bei den großen Konzernen in der Region Stuttgart heiß begehrt sind. Ihr Unternehmen punktet dagegen mit einer besonders mitarbeiterorientierten Firmenkultur, in der die Beschäftigten auch darüber mitentscheiden, wie ihre Arbeitsplätze gestaltet und ausgestattet werden.
ARINKO übernimmt Entwicklungs- und Konstruktionsaufgaben, insbesondere für regional ansässige Maschinenbauer. Darüber hinaus entleiht der Cannstatter Technologiedienstleister sein hoch qualifiziertes technisches Personal auch an die Auftraggeber. Wie die gesamte Dienstleistungsbranche hat das Unternehmen mit Imageproblemen, den Abwerbeversuchen der Auftraggeber und rechtlichen Restriktionen zu kämpfen. Um als Arbeitgeber trotzdem attraktiv zu sein, setzt Susanne Seibold auf einen sehr persönlichen Führungsstil, der durch Transparenz, Mitbestimmung und eine hohe Wertschätzung der Mitarbeiter geprägt ist. Es war ihr deshalb auch ein besonderes Anliegen, bei der Umgestaltung eines frei werdenden Schulungsraums zum internen Konstruktionsbüro optimale und gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiter zu schaffen. Das neue Raumkonzept sollte nachhaltig sein und von den Beschäftigten mitgetragen werden. Allerdings stand für die geplante Investition nur ein enger finanzieller Rahmen zur Verfügung, der eine vollkommen neue Ausstattung und aufwendige Umbaumaßnahmen nicht möglich machte.
Diese Ausgangssituation schilderte die Unternehmerin dem Berater für Arbeitssicherheit und Ergonomie Michael Schurr, den sie bei einem Seminar der Berufsgenossenschaft kennenlernte. Nach einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin entschied sie sich dafür, den geplanten Umbau mit der Unterstützung des unabhängigen Fachmanns zu realisieren. Besonders überzeugt hatte sie, dass er, statt teurer Markenprodukte, Ergonomie und Funktionalität in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellte.
Wie bei sämtlichen größeren Entscheidungen legte Susanne Seibold Wert darauf, ihre Mitarbeiter in den Gestaltungs- und Entscheidungsprozess einzubinden. Zum Projektstart informierte die Firmenchefin die Belegschaft zunächst über den möglichen finanziellen Rahmen und ihre generellen Überlegungen zur geplanten Investition. In einem zweistündigen Workshop vermittelte Michael Schurr anschließend notwendige Kenntnisse darüber, welche gesetzlichen und ergonomischen Anforderungen ein guter Büroarbeitsplatz erfüllen muss. Er stellte außerdem verschiedene Sitz-Steh-Lösungen vor, die anschließend auch zu Testzwecken zur Verfügung standen. Ziel war es, die Beschäftigten mit allen wichtigen Informationen zu versorgen, damit diese selbständig planen und entscheiden konnten.
Im nächsten Schritt formulierten die Mitarbeiter ihre persönlichen Bedürfnisse und testeten in der Praxis aus, welche der vorgestellten Lösungen am besten dazu passten. Letztendlich entschieden sie sich für bewegliche Tischgestelle, die eine flexible Sitz-Steh-Lösung bei gleichzeitiger Nutzung der bereits vorhandenen Tischplatten möglich machten. Außerdem wurden Regale gekauft, die sich je nach Bedarf dazustellen ließen. Um mehr Bewegung in den Arbeitsalltag zu bringen, sollten zudem ein Tischkicker und eine Dartscheibe angeschafft werden. Neben der Möblierung standen die Aufteilung und Strukturierung des großen Schulungsraums zur Diskussion. Gemeinsam mit der Chefin und dem Berater entschied das Team, wie die Arbeitsplätze angeordnet werden sollten und wo die Besprechungszone am besten zu platzieren sei. Akustische Probleme, die im Arbeitsalltag auftraten, lösten die Mitarbeiter, indem sie neue Regeln in der Zusammenarbeit verabschiedeten. Zum Beispiel wurden für Vieltelefonierer schnurlose Telefone angeschafft, damit diese sich bei Bedarf in einen anderen Raum zurückziehen konnten.
„Durch die mitarbeiterorientierte Planung haben wir eine sehr funktionale, gesundheitsorientierte und kostengünstige Lösung gefunden, die wir auch auf weitere räumliche Veränderungen übertragen können. Es hat sich ausgezahlt, die Mitarbeiter umfassend zu informieren und anschließend darauf zu vertrauen, dass sie Entscheidungen im Sinne des Unternehmens treffen würden. Geholfen hat uns zudem der Mut zur unperfekten Lösung und die gemeinsame Bereitschaft, im Arbeitsalltag nachzubessern. Letztendlich haben wir 8.000 Euro ausgegeben. Selbst besonders kritische Mitarbeiter stehen heute hinter dem Ergebnis, das sie selbst mit beeinflusst haben.“
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vor 2 Tagen