Mitarbeiterführung: Die 7 häufigsten Motivationskiller

26.01.2018

Reinigungsservice, Vergünstigungen beim Fitness-Studio und Online-Shops: Firmen lassen sich immer mehr Benefits einfallen, um Mitarbeiter zu gewinnen und motiviert zu halten. Dabei sind teure Anreize oft gar nicht notwendig. Mitarbeiter bringen in der Regel eine gesunde Portion Eigenmotivation mit.

Das National Business Research Institute in Texas hat dem Thema Demotivation eine Studie gewidmet. Das Ergebnis: Die beste Maßnahme in Sachen Mitarbeitermotivation ist erschreckend banal. Und kostet nicht einmal etwas. Sie lautet: Aufhören zu demotivieren.
Lesen Sie hier, wie Vorgesetzte Mitarbeitern den Spaß an der Arbeit nehmen, damit die Produktivität des Unternehmens senken - und wie man die Motivationskiller vermeidet.

#1: Schlechte Kommunikation
Kaum etwas ist demotivierender als eine Führungsriege, die sich abschottet, unter sich bleibt, mit Feedback spart und den Mitarbeitern nicht zuhört. Das gilt vor allem dann, wenn der Eindruck entsteht, die Mitarbeiter würden vor Entscheidungen, die sie betreffen, nicht einmal informiert. Außerdem ist der persönliche Kontakt besser als unternehmensinterne Mails. Sonst ist schnell die Rede von "denen da oben", die "in ihrem Elfenbeinturm" sitzen – und das ist Ausdruck des Gefühls, den Vorgesetzten egal zu sein. Ein offenes Ohr für die Mitarbeiter und ihre Anliegen zu haben, kostet wenig Zeit, wirkt aber sehr motivierend. Und sympathisch macht es nebenbei auch.

#2: Zu viel Druck
Andauernder Druck ist gesundheitsgefährdend und killt die Motivation. Wer wegen Stress schlecht schläft, sich morgens nur mühsam aus dem Bett quält und sich nur widerstrebend zur Arbeits schleppt, wird sich auch nicht für die Arebit motivieren können. Auch wenn Stress kurzfristig hilft, die Leistung zu steigern. Dass Motivation über Druck aufgebaut werden könne, ist ein Trugschluss.
Auch Unsicherheit sorgt für Druck und demotiviert. Wer zum Beispiel glaubt, der Chef habe ihn auf dem Kieker oder wer um seinen Arbeitsplatz fürchtet, der wird nicht die beste Arbeit abliefern. Wer sich aber um seine Existenz fürchtet, der hat selten den Kopf frei für seinen Job.

#3: Zu wenig Lob
Nicht geschimpft ist genug gelobt – immer noch halten sich viele an dieses Prinzip. Über herausragende Arbeit wird hinweggesehen, erst bei einem Fehler reagiert. Doch wer gute Arbeit leistet, ist stolz darauf und möchte auch dafür gelobt werden. Ein einfaches „Danke“ kann schon Wunder wirken. Lob und Anerkennung sind immer noch die beste Motivation. Dabei sollte auch die persönliche Sympathie kein Maßstab sein.
Ständiges nörgeln, Skepsis, Zynismus, alles schlecht reden und lieber kritisieren als loben, töten dagegen auf Dauer die Motivation. Wenn eh alles schlecht ist, warum sollten sich Mitarbeiter dann noch anstrengen?

#4: Zu wenig Gehalt
Geld ist nicht alles - aber „Leistung muss sich lohnen“, wusste auch Altbundeskanzler Helmut Kohl. Zu wenig Geld kann zu viel Unmut führen. Wer viel und Gutes leistet, sollte das auch vergütet bekommen. Denn das Gehalt ist auch immer ein Zeichen von Wertschätzung. Wenn sich Leistung nicht auf dem Lohnzettel widerspiegelt, besteht die Gefahr, dass der Mitarbeiter bald nur noch Dienst nach Vorschrift macht. Dabei muss es auch innerhalb der Belegschaft fair zugehen. Das Gehaltsgefüge in einem Unternehmen sollte ausgewogen sein, damit Neid und Missgunst keine Chance haben.

#5: Schlechter Umgangston
Nichts ist unprofessioneller als ständiges Rumbrüllen, weil es von mangelnder Beherrschung zeugt. Zudem ist es auch demotivierend, denn niemand möchte seine Zeit und Energie für jemanden einsetzen, der bei jeder Gelegenheit einen Wutanfall bekommt. Auch wenn es mal hektisch wird, muss immer ein sachlicher und professioneller Ton herrschen. Der Chef sollte ein leuchtendes Beispiel sein.

#6: Unterforderung
Nicht nur permanenter Druck, sondern auch Langeweile kann Mitarbeiter demotivieren. Ein Aufgabenprofil, das nicht fordert und keine Anreize setzt, sorgt für Unzufriedenheit. "Dauerhafte Langeweile kann genauso schädlich sein wie dauerhafter Stress", erklärt Thomas Hoffmann von der Personalberatung Robert Half. "Mitarbeiter, die sich langweiligen, empfinden Druck, den sie sich selbst auferlegen. Außerdem stellen sich Resignation und Lethargie ein, wenn Anerkennung und Wertschätzung ausbleiben. Im schlimmsten Fall sind das Bore-out-Syndrom und Depressionen die Folge." Abhilfe ist gar nicht so schwer: Routinearbeiten etwa können im Team regelmäßig neu verteilt werden – und man sollte Mitarbeitern sukzessive mehr Verantwortung übertragen.

#7: Zeit
Wer nicht genügend Zeit findet, seine Aufgaben abzuarbeiten, der wird schnell demotiviert. Ein normaler Arbeitstag ist eng getaktet. Umso ärgerlicher sind Zeitfresser, die nichts bringen. Ein Teammeeting, obwohl das Problem auch bilateral gelöst werden könnte. Diskussionen ohne greifbares Ergebnis. Ein Mail-Bombardement, das immer wieder aus der konzentrierten Arbeit herausreißt. Immer neue Aufgaben, obwohl die alten noch nicht erledigt sind. Wer mit dem Gefühl nach Hause geht, seine Zeit nur verschwendet zu haben, ist unzufrieden mit sich und seinem Arbeitsplatz. Denn eine sinnvolle Tätigkeit und das Gefühl, im Beruf etwas zu leisten, sind laut einer Studie der Personalberatung Robert Half zwei der wichtigsten Faktoren für Glück und Motivation am Arbeitsplatz.

Mehr zum Thema Personalführung gibt es hier und in Talente 3 | 2016.

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