Was im Privatleben passiert, beeinflusst auch die berufliche Leistungsfähigkeit

Ein Unternehmen, das als Arbeitgeber attraktiv sein will, muss seine Beschäftigten als Menschen betrachten, die in Partnerschaften leben, Kinder bekommen, älter werden und sich entwickeln wollen. Arbeitskräfte weisen heutzutage sehr unterschiedliche Lebenshintergründe auf und haben dementsprechend vielfältige Bedürfnisse und Erwartungen an ihre Arbeit. Kein Arbeitnehmer gibt sein Privatleben an der Firmenpforte ab. Allerdings kann ein Arbeitgeber auch in privat besonders fordernden Zeiten erwarten, dass seine Mitarbeiter ihre Arbeit gut erledigen. Ein bewusster Umgang mit ihren individuellen Lebenssituationen hilft dabei, private und berufliche Anforderungen zu verbinden. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Lebensphasen vor. Oft finden mehrere dieser Situationen parallel statt oder überschneiden sich für eine gewisse Zeit. Beispielsweise wenn ein Paar sich die Kinderbetreuung teilt und der Lebenspartner einen neuen Job übernehmen will.

Elternschaft

Einfluss des Privatlebens auf den Beruf

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Mitarbeiter, die Kinder bekommen oder adoptieren, haben vielfältige familiäre Aufgaben, die sie organisieren müssen. Zusätzlich gibt es Zeiten mit speziellen Belastungen, beispielsweise dann, wenn die Kinder krank werden oder schulische Probleme haben. Besonders herausfordernd ist die Erziehung und Betreuung der Kinder außerdem für Alleinerziehende, die oft die gesamte Verantwortung dafür vollständig alleine tragen müssen.

Pflege

Immer mehr Beschäftigte betreuen pflegebedürftige Angehörige und müssen die Pflege zusätzlich zu ihrer Berufstätigkeit bewältigen. Dies führt häufig zu organisatorischen Problemen und oft auch zu psychischen und physischen Belastungen bei den Mitarbeitern, die sich auf die berufliche Leistungsfähigkeit auswirken.

Lebens-/Arbeitssituation des Partners

Es gibt eine Vielzahl von Situationen, in denen sich Berufstätige mit ihren Lebenspartnern abstimmen müssen. Absprachen sind unter anderem bei einem Stellenwechsel, den Arbeitszeiten, Überstunden oder der Kinderbetreuung notwendig. Dual-Career-Maßnahmen, bei denen ein Arbeitgeber auch die Situation des Lebenspartners im Blick hat, sind deshalb ein wichtiges Instrument einer lebensphasenorientierten Personalpolitik.

Ehrenamt/Nebentätigkeit

Auch ehrenamtliche Aktivitäten, beispielsweise in Vereinen oder sozialen Einrichtungen, müssen organisiert und zeitlich geplant werden. Dies gilt auch für Nebentätigkeiten, die viele Menschen heute zusätzlich ausüben – sei es aus ökonomischen Gründen oder dem Wunsch nach Selbstverwirklichung. In manchen Fällen, zum Beispiel einer Tätigkeit bei der freiwilligen Feuerwehr, muss sich der Arbeitgeber auf kurzfristige Einsätze einstellen.

»Damit Mitarbeiter auch in privat schwierigen Zeiten gute Arbeit leisten können, sind individuelle Absprachen hilfreich.«

Hobby

Freizeitaktivitäten, wie sportliche oder künstlerische Tätigkeiten, sind ein wichtiger Ausgleich zu den beruflichen Anforderungen. Sie bieten den Beschäftigten die Chance, spezielle Interessen zu pflegen und ihre Kräfte wieder aufzutanken. Solche Hobbys lassen sich jedoch nur realisieren, wenn Beruf und Familie dafür ausreichend Freiraum ermöglichen.

Weiterbildung

Eine Weiterbildung kann sowohl der persönlichen als auch der beruflichen Entwicklung dienen. Auch wenn die Weiterbildung von einem Mitarbeiter selbst bezahlt wird und in der Freizeit stattfindet, können Absprachen mit dem Arbeitgeber erforderlich sein, wenn zum Beispiel Prüfungen anstehen.

Krankheit

Krankheiten führen zu Fehltagen und Leistungseinbußen und sind somit für Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine Herausforderung. Abhängig davon, ob sie kurzfristig oder chronisch sind, haben sie einen beträchtlichen Einfluss auf die Berufstätigkeit der Betroffenen.

Darüber hinaus gibt es weitere kritische Situationen oder traumatische Ereignisse, die Auswirkungen auf den physischen und psychischen Zustand eines Menschen haben können und deshalb auch von den Personalverantwortlichen beachtet werden müssen. Der Tod eines nahestehenden Menschen, finanzielle Probleme oder ein gewalttätiger Angriff auf die eigene Person sind dafür Beispiele.

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